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Bild 6, "Der Pilger" (1996)

Öl/Fotokarton, 67 x 33 cm



 

 

Kauri-Orakel in Bezugnahme auf die Bilderserie am 21. 02. 1997, 1.30 Uhr:



 

Der englische Ethnologe Adrian K. Boshier berichtet, wie eine alte Zulu-Hexe dreimal die Orakelknochen für ihn warf. Dann nahm sie einen kleinen Impala-Knöchel in die Hand, blickte dem Engländer ins Gesicht und sagte: "Dies bist du. Du lebst unter deinem Volk, aber manchmal mußt du hinaus in den Busch, ganz allein. Du wanderst den ganzen Tag und die ganze Nacht. Du schläfst unter den Bäumen wie der Impala-Bock. Du gehst stets dorthin, wohin dein Gefühl dich leitet, wohin deine Geister dich führen. Wenn du zu deinem Volk zurückkehrst, dann fragt es dich, warum du ganz allein in die Wildnis gehst. Es glaubt, daß du verrückt bist. Aber ich weiß, warum du das tust - ich tue es auch. Du gehst um zu lernen, indem du in den wilden Gegenden, den Bergen, der Wüste lebst. Du wirst dies solange tun, solange du lebst: Du wirst unter deinem Volk leben, dann wirst du es verlassen, um allein im Busch mit deinen Geistern umher zu streifen. Dies ist dein Lebensweg: Was du lernst ist das, was dich die Geister lehren. Dies ist der einzige Weg."

 

Es ist mitunter nicht von Nachteil, beim Betrachten dieser Bilder nicht so auf die Details zu achten. Nimmt man das Bild nämlich als Ganzes, fällt es leichter, den bereits ziehmlich zerfallenen Pilger zu erkennen, der zigarettenrauchend die letzten Züge des Tages und des Zerfalls in dieser dimensionalen Konstellation, genießt.

(Nein, es ist nicht der kleine Rote im rechten Eck!)

 

Der Körper mag verfallen wie ein Hügel aus Steinen,

aber der Geist (spirit) lebt immer und ewig.

Nord-Sotho (Bantu)

 

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