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Bild 10, "Feuer, Eis, Organisation" (1997)

Öl/Fotokarton, 68 x 48 cm



 

Intensitätsgrade von Zerfallsstrukturen in der fraktalen Malerei

 

Intensitätsgrade sind nicht zu verwechseln mit Destruktions- bzw. Konstruktionsgrad, wobei immer - je höher der Intensitätsgrad, desto größer ist der Destruktions- bzw. Konstruktionsgrad.

Die Intensität der Erscheinungen der Auflösung (Zerfall) kann in der Natur der fraktalen Malerei anhand der vorkommenden Farbschattierungen unterschieden werden:

 

Intensität

Bezeichnung

Farbe

Eigenschaft

hoch

1. Grad

weiß

irreversibel; alle Informationen, mit Ausnahme derer von unterschiedlicher Farborganisation, sind bereits vollständig gelöscht.

 

2. Grad

schwarz

Informationen aus allen Bereichen des raumzeitlichen Geschehens werden zusammengezogen (komprimiert) und vermischt (übereinander gelegt); teilweise irreversibel.

3. Grad

grün, blau, violett

Die beiden ersten Grade sind bereits unabhängig, während die letzten drei Grade noch direkt vom RZG (raumzeitlichen Geschehen) beeinflußt sind.

4. Grad

gelb, rot, braun

niedrig

5. Grad

durchsichtig, farblos

 

Die Differenzierung der einzelnen Grade fällt mitunter schwer, da die verschiedenen Grade sich durchmischen können, insbesondere in Bezug auf die Organisationsbildung.

 

Jede auch noch so aktive (hoher Grad an Intensität) Auflösungsorganisation besteht aus irreduziblen Teilen (hier: Pigmenten) des Bildes (Abbild) raum-zeitlichen Geschehens wobei sie, je fortgeschrittener das Stadium des Zerfalls ist, umso weniger als solche erkennbar sind.

 

Die Auflösung ist Teil eines Zyklus.

 

Aus den umstrittenen Laboruntersuchungen Wilhelm Reichs zum Ursprung des Lebens geht hervor, daß sogenannte Vorstufen des Lebendigen, Bläschen-von mikrobenartigem Charakter-bildend aus beispielsweise zerfallenen Pflanzenfasern entstehen. (Die Bionexperimente, Oslo 1938)

 

>> Doch dort, wo sich die Pflanzenfaser entfärbte und zersetzte, gab es merkwürdige Veränderungen. Die vorher streifige und ganzzellige Struktur machte einer blasigen Platz. Gleichzeitig traten an einzelnen Stellen die Ränder hervor, meist in halbkugelform, aber auch in zackigen Streifen. die Faser hatte offenbar vorher Wasser aufgenommen, war gequollen, die Chlorophyllträger hatten sich losgelöst, in der zelligen Struktur des Gewebes hatte eine blasige Zersetzung platzgegriffen. Die blasige Struktur war an verschiedenen Stellen unterschiedlich. Hier unregelmäßig, ohne scharfen Rand, dort völlig regelmäßig mit einem Rand umgeben, der bei Drehung der Mikrometerschraube scharf aufleuchtete. Dort, wo es scharfe Ränder gab, war das betreffende Stück wie "geformt"; je umfassender der Rand sich gebildet hatte, desto praller erschien das Gebilde. Die Bläschen lösten sich allmählich von den Fasern los und schwammen in der Flüssigkeit herum... Die blasige Struktur wurde regelmäßiger, homogener, die Blasen brachen das Licht kontrastreicher. Das Gebilde war seiner Struktur nach von einer gerade vorbeikriechenden Amöbe kaum mehr zu unterscheiden. Es nahm längsovale Form an und wurde um so praller, je vollständiger und schärfer der Rand sich bildete. Im Innern lagen die Bläschen ruhig, doch das ganze hatte "Form" angenommen.<<

Wilhelm Reichs Beobachtungen unter dem Mikroskop bei 700-1500facher Vergrößerung.

 

Reich begann später ähnliche Mikroben zu kultivieren, die sich als nahezu unzerstörbar erwiesen. Blasen entstehen im gesamten oberen Teil des Bildes, direkt aus den Fraktalverzweigungen der Risse in der Struktur heraus.

 

"Konstruktive Blasen " der Auflösung (er-) füllen sich mit neuen Pigmenten (die früheren bekommen eine neue Ordnung). Die Auflösung selbst wird zur Genesis von Etwas Neuem (parallele Universen).

Zersetzung von Materie auf der einen Seite, Aufbau von Materie auf der anderen Seite, Blasen baben dabei Transmitterfunktionen.

 

Damit tritt automatisch eine Umkehrfunktion ein, die sich ebenso anhand der Intensität ihrer Erscheinungen unterscheiden läßt:

In ihrer lediglich übermittelnden Form werden Blasen als neutral und ausgeglichen eingestuft, und demnach als 0. Grad bezeichnet.

 

Die Erscheinungen der Manifestationen in einem parallelen Universum, davon gibt es unendliche, laufen sozusagen gespiegelt zu unserem RZG, das heißt, in umgekehrter Reihenfolge, ab. Alle bisher erläuterten Erscheinungsphasen der Auflösung bilden rückwärts in der Zeit den Aufbau des angenommenen parallelen RZG in den selben Erscheinungsformen ihrer Intensität.

 

Somit können wir selbst

 

im eigenen Zerfall, eigenen Aufbau erkennen!

 

Und dies kommt eben auf den Blickwinkel (Sichtweise) an:

Blasen befinden sich entweder im inneren oder

sie befinden sich im äußeren Bild materiellen Geschehens,

 

das heißt, im ersten Fall wird unser RZG, gespeist und konstruiert aus dem Erscheinungsapparat an Auflösungsformen paralleler Universen, im zweiten Fall hingegen können wir beobachten, wie sich Auflösungsblasen unseres RZGs verflüchtigen, um parallele RZG (in oder als parallele Universen) aufzubauen, was wiederum heißt, wir können die Darstellungen der Bilderserie als gerade zerfallendes RZG, mit dem gleichen Recht betrachten, wie als ein gerade in Entstehung inbegriffenes RZG.

 

Intensität Bezeichnung Farbe Form Zustand
  intaktes paralleles RZG
niedrig 3.II. (parallel) Grad farblos, durchsichtig -  
  2.II. Grad braun, rot, gelb -
hoch 1.II. Grad violett, blau, grün -
neutral 0. Grad   Blasen
Übergang sowie das erste Bild der Serie, Bild 0, "Die Geburt", symbolisieren die Blasen die Neuorganisation und erscheinen als 0. Grad.
hoch 1. Grad weiß -  
  2. Grad schwarz -
-   -
- -
niedrig 5. Grad durchsichtig, farblos -
  intaktes RZG (Unsere Fokusierung)

 

Verschiedene Zerfallsstrukturtypen (Organisationsformen)

 

(Nach Intensität der Auflösung)

 

Bisher sind außer den verschiedenen neutralen Blasen, wie zu sehen auf Bild 3, 6 und 10, noch folgende Zerfallsstrukturtypen immer wieder zu erkennen:

 

1. Weiße quastenartige Hauptorganisationen;

auf allen Bildern mehr oder weniger stark ausgeprägt - höchster Zerfallsgrad, treten deshalb deutlich hervor.

2. Schwarze Zerfließungen (Risse);

auf allen Bildern mehr oder weniger stark ausgeprägt, beinhalten, wenn auch nicht mehr direkt erkennbar, jegliche Informationen des Ursprungszustands - äußerst hoher Zerfallsgrad.

3. Schwarzer Schrack;

auf Bild 4 besonders stark ausgeprägt zwischen Mast und Dach des dargestellten Bootes, Bootsfenster und in der Nähe des Heckwassers, bildet schwarzen Hof, in den sich bereits weiße Risse und Zwergsterne hineinfressen - sehr hoher Zerfallsgrad.

4. Weißer Zwergstern;

auf fast allen Bildern zu sehen, besonderen Ausdruck verleiht ihm aber Bild 5 - hoher Zerfallsgrad.

5. Weiße Risse;

gehen oft mit weißen Zwergsternen einher, oder können als Vorstufen solcher betrachtet werden, auf fast allen Bildern in mehr oder weniger starker Ausprägung, oft auch in Symbiose mit intensitätsärmeren Organisationsformen zu entdecken - hoher Zerfallsgrad

6. Bunte Korpuskeln;

auf fast allen Bildern zu sehen, wie weiße Zwergsterne, nur andersfarbig - mittlerer Zerfallsgrad

7. Graue Quallen;

deutlich auf Bild 4, rundliche Form über dem Dach, schwarze Höfe, weiße Risse, blaue Blitze zersplittern das RZG - mittlerer Zerfallsgrad

8. Grüne, blaue Blitze;

auf fast allen Bildern, insbesondere auf Bild 1, 2, 3, 6, 8, entstehen in Folge von Farb- (Licht-) zersetzung - schwacher Zerfallsgrad - und schließlich das

9. Kapillarnetz;

besonders ausgeprägt auf Bild 9 zu sehen, das ursprüngliche RZG ist noch zu erkennen, Kathegorie durchsichtig - schwacher Zerfallsgrad

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